Jonathan Fiedler: Stille Straßen

Jonathan Fiedler: Stille Straßen

Die WM 2018 in Russland hat vor kurzem begonnen. Das erste Spiel des deutschen Weltmeisters gegen Mexiko – eine schmerzliche Niederlage.

Doch die Überschrift für diesen Beitrag überlegte ich bereits nach der ersten Halbzeit – werde ich die hupenden Autos in den Straßen vermissen?

„Stille Straßen“ heißt es nach dem ersten Spiel unserer Mannschaft. Deutschland, der Weltmeister, eine sonst doch sichere und überlegene Truppe, an einem Punkt des Zweifels und der Unruhe.

Und ich überlege: spiegelt dieser verpatzte Auftakt die aktuelle Situation in der deutschen Gesellschaft wider? Zum Teil doch schon. Unser Land ist in diesen Tagen sehr angespannt.

Dinge wie Empörung über vermeintlich politisches Versagen, gesellschaftliche Spaltung, Kriminalität und Argwohn gegenüber allem fremd wirkenden ist allgegenwärtig.

Bisher habe ich die WM immer mit Freude begleitet. Nicht allein wegen des Interesses am Fußball. Sondern auch weil es  dem Land ein besonderes Gefühl gibt. Einheit!

Millionen Fans, Fußballbegeisterte oder einfach Deutsche, die in dieser medienintensiven Zeit der WM hinter ihrer Nationalmannschaft stehen und auch ihrem Land – Deutschland!

Schulter an Schulter, gemeinsam jubeln und feiern, ordentlich Stimmung und geteilte Gefühle.

Ein Ereignis, dass die Menschen eint, die Gesellschaft zusammenrücken lässt, fernab von politischer Aufruhr, Enttäuschung, Empörung und Meinungsverschiedenheiten – zumindest für 90 Minuten.

Ich wünsche mir, dass die Menschen eher auf das schauen was sie eint, als das, was sie trennt. Dies ist nun mal das, was Einheit ausmacht. Denn ohne diese Einheit verliert man unter Umständen nicht nur ein Fußballspiel.

Fußball scheint zumindest eine „neutrale“ Sache zu sein die dieses Land und all jene, die sich zumindest in diesem Sinne als Deutsche sehen, eint! Denn jeder will irgendwo ein Teil von etwas „Größerem“ sein.

Wünschen wir unserer Nationalmannschaft alles Gute und Erfolg für die weitere WM.

Einen Erfolg, den dieses Land in diesen Tagen vielleicht besonders braucht!

Ihr Jonathan Fiedler  (AUFBRUCH C; Stadtverband Bad Salzuflen)

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